Herbert Weikmann: Das Beste aus meinem Erzählerleben

Petrus "Schutzpatron der Erzähler..." 

Foto von Herbert Weikmann

Es ist 9:00 Uhr morgens. Meine Helfer stehen vor der alten Scheune am Bauernhausmuseum! Das Thermometer zeigt bereits 22 Grad. Wir schleppen schwere Paletten und Bretter, um damit schwitzend die Holzbühne auf zu bauen. Jede Menge Bänke und Stühle werden für die erwarteten Gäste in Reihen aufgestellt.

 

"Und nun zum Wetterbericht für Samstag, den 18. Juli 2015: Es erwartet uns ein heißer Tag mit bis zu 30 Grad. Ein ideales Wetter um schwimmen oder später in den Biergarten zu gehen. Es ist weitgehend sonnig und wolkenlos, in den Abendstunden kann es vereinzelt zu Wärmegewittern kommen."

 

Um Himmels Willen! "Lieber Petrus bitte verschone uns heute damit. Ja, ja ich weiß die Felder, Blumen und Sträucher brauchen den Regen, aber heute passiert nix gell?!"

 

Den ganzen Tag über bekam ich gut gemeinte Tipps für diverse Online-Wetterdienste. "Schau bei Wetter.com dem Testsieger, die haben ja nicht umsonst gewonnen. Flugwetter.de, das ist für Piloten und muss doch genau sein. Äh, und für die Bauern gibt‘s "agrarwetter.de", damit die wissen, ob Sie noch schnell das Heu vor dem Regen einfahren sollen. Oder versuch‘s mit einem Wetterfrosch, wie dem Josef Jägerhuber, der das Wetter seit 1960 beobachtet und dann wäre da ja noch der Hundertjährige Kalender... "

 

Es war ein schöner Tag. Um 17:00 Uhr zogen erste Wolken auf und einige davon waren bedrohlich dunkel. Um 18:00 Uhr waren alle meine Erzählkollegen im Bauernhausmuseum angekommen und die Musikprobe hatte begonnen.

 

10 Minuten später fing es ganz leicht zu regnen an! So ein Mist! Jetzt hieß es schnell sein, Musikinstrumente rein ins Bauernhaus, Polsterstühle mit Planen abdecken und Schutz unter dem Vordach eines alten Gebäudes suchen. Ich verbreitete Optimismus: "Es ist nur ein kurzer Schauer, das vergeht gleich wieder, da hinten scheint ja schon die Sonne, das geht nicht lang..."

Und tatsächlich nach einer viertel Stunde intensiven Regens war der Spuk vorbei. Die Sonne kam wieder hervor und die Luft roch wunderbar frisch und gereinigt. Jetzt kamen die Besucher in Scharen... schnell noch mehr Bänke aufgestellt...

 

Äh, und die Veranstaltung? Ja, die war eine MORDsgaudi, über 200 Besucher, super Geschichten und passende Musik dazu! Mehr Informationen dazu findest Du in unserem Pressespiegel.

 

Und eins weiß ich jetzt genau! Der Petrus ist als Himmelspförtner nicht nur für das Regenwetter verantwortlich. Seit dem 18. Juli ist er nun mein "Schutzpatron für Erzähler", wollte er sich doch an diesen Abend wieder ganz in Ruhe unsere Geschichten anhören. 

 

Euer

Herbert Weikmann

 

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