Karla Krauß: Das Beste aus meinem Erzählerleben

Gut und edel, wie die Landschaft 

Foto von Karla Krauß

Am liebsten erzähle ich Sagen, sie stammen überwiegend aus dem Markgräflerland, das ist dort wo ich lebe. Fünf Legenden, eingebettet in eine etwa zweistündige Wanderung sind dafür geplant. Auf unsere schöne Landschaft möchte ich hinweisen, Neugierde wecken, Geschichte mit Unterhaltung kombinieren. 

 

An einem Dienstagnachmittag hatten sich 7 Damen angemeldet. 

 

Mitten in der Stadt ging es los, umgeben von Straßenlärm und hektischem Getreibe. Entsprechend groß  war die Ablenkung der Zuhörer. Doch ehrfürchtig blickten sie auf einen 700 Jahre alten Stein - er ist Teil der alten Rosenburg vor Ort - als die erste Geschichte endete. Im geschützten Raum eines Weingutes dann die lange Reise unseres „Gutedels“, natürlich mit der dazugehörigen Weinprobe. Die Damen wurden lebhafter, begannen von früher zu erzählen, auch von anderen Sagen die sie kannten. Ein reger Austausch fand statt.

 

Die nächste Station befindet sich im Johann Peter Hebel Park. Benannt ist er nach dem bekannten Mundartdichter aus der Region. Mit „Z’Mülle an der Post“ hat er Müllheim weltweit verewigt. Der Zielberg dann oberhalb von Müllheim ist mein Lieblingsplatz. Der Ausblick auf die Rheinebene, die Vogesen im Hintergrund, das Belforder Loch links, die Weinberge ringsum und der Schwarzwald im Hintergrund ist atemberaubend. Manchmal sind auch die Alpen zu sehen.

 

Hier oben fegt der Wind unsinnige Balastgedanken hinweg und sorgt für eine kreative Belüftung. Die Blicke der Zuhörerinnen folgen den Spuren des „Habspergers“, der hier immer noch sein Unwesen treibt! Ruhiger wird es hingegen wieder auf dem Friedhof mit seinem alten Baumbestand, ein passender Snack wird dort zur Legende gereicht. Vor dem herrschaftlichen Amtsgericht - im alltäglichen Trubel zurück - endet der Spaziergang mit einem alemannischen Glücksgedicht.

 

Beglückt sieht auch die Gruppe aus, mit glänzenden Augen. Kommen die etwa vom Wein? Sie verabschieden sich, jedoch nicht ohne mir mitzuteilen sich noch auf die Spuren der Geschichten zu begeben. Ein ordentliches Unterfangen, reichen die Sagen doch von der Brezelstadt Schliengen über den Judengalgen zur Krone nach Hügelheim und von dort zur Burg Neuenfels, Gutedel inklusive versteht sich. Na dann Prost!!

 

Eure

 

Karla Krauß

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