Seit 1999 sammeln wir Bücher für unsere Goldmund-Erzählbibliothek. Mittlerweile beherbergt diese rund 550 Bände rund um das freie mündliche Erzählen die wir den Goldmund-Erzählerinnen und -Erzählern zugänglich machen.
Die Bibliothek ist mittlerweile ins Kunstatelier Goldquelle am Auerberg ( 86975 Bernbeuren) umgezogen.
Du mags die Bibliothek besuchen? Nimm einfach per Mail mit Mara Kontakt auf: Mailadresse: info@diegoldquelle.de In der unmittelbaren Umgebung gibt es auch viele
Übernachtungsmöglichkeiten.
Adresse: Auerberg 1, 86975 Bernbeuren
(Bitte habe Verständnis, dass der Besuch der Bibliothek die Goldmund-Mitgliedschaft vorraussetzt - Versicherungsschutz).
Und hier finden Sie noch einen Erfahrgsbereicht von Johanna Moll, die die Bibliothek besucht hat, bevor sie zum Auerberg umgezogen ist:
"Ich war da - heim"
Erfahrungsbericht aus der neuen Wohn-Bibliothek von Goldmund-Erzählerin Johanna
Moll,
Als erstes die
Abwesenheit von Stadtgeräuschen, herrlich, nur ein Insektensummen und ein Blätterrauschen. Es klopft ein Buntspecht nur zwei Meter von meiner Liege entfernt. Ich lese gerade in dem Buch
„Gestohlene Märchen“ von ganz unten links. Dann ruckelt ein Traktor vorbei, nebenan ist einer, der Holz macht und irgendwo in der Nähe schnaubt ein Pferd, das ich nie sehe. In der Dämmerung sehe
ich zum ersten Mal eine Eule außerhalb vom Zoo. So ein stilles großes Vogeltier, was den Kopf ganz herumdrehen kann und es wirkt fast so, also schauen wir uns an. Das sind Abenteuer für
Stadtmenschen. Genau wie Feuermachen, klappt sogar auf Anhieb. Und wie ist es auch schön auf dem Kompostklo, die Tür weit offen, Blick auf den Hesselberg.
Abends Stille, Bücher, Feuergeräusch und Feuerwärme aus dem Kamin. Ich wandere weiter zur Abteilung Autoren. Somerset Maugham, immer ein Genuss entführt mich ins Empire, in Zeiten, in denen man
sich noch zum Dinner umzog. Am Ende stirbt ein Mann an einem Schluckauf. Bei der Sekundärliteratur finde ich endlich eine Erklärung für den Froschkönig aus paartherapeutischer Sicht. Aha denke
ich, so ist das also mit dem Frosch-Mann. Edgar Alan Poe find ich nicht mehr so spannend. Eine Wespe brummt. Ich trinke noch einen Kaffee, bin da.
Ich bin sehr glücklich über drei Tage, in denen ich so viel lesen konnte, wie lange nicht mehr. Ich war auf Borneo, in England, in Frankreich, bei Menschenfressern, bei Rotkäppchen und in finsteren Wäldern. Ich bin weit herumgekommen mit der Goldmund Erzählbibliothek. Vielen Dank liebe Goldmünder, für diesen liebevollen Platz. Bis zum nächsten Mal!
Johanna Moll